Quintin Theisen aus Lampaden feierte sein 80. jähriges Dienstjubiläum als Kirchenmusiker
v.l.n.r. Dekanatskantor Rafael Klar, Ortsbürgermeister Martin Marx, Kirchenmusiker Andreas Götten aus Waldweiler, Vorsitzender des Kirchenchores Herbert Lorenz, Ehefrau Adelheid Theisen, Jubilar Quintin Theisen, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates Klaus Marx, Pastor Kai Quirin
Foto: Frank Jakobs (17. Juli 2021)
Der 92. jährige Quintin Theisen aus Lampaden konnte am 17. Juli 2021 in einer Feierstunde sein 80. jähriges Dienstjubiläum als Kirchenmusiker feiern. Im Rahmen eines Gottesdienstes mit anschließenden Umtrunk auf dem Kirchenvorplatz in Lampaden konnte er viele Gratulationen in Empfang nehmen. Pastor Kai Quirin stellte die Außergewöhnlichkeit dieses Dienstjubiläums heraus und schenkte ihm eine Orgelpfeife, welche ihm von Karl Lorenz aus Lampaden übergeben worden war. Bei einer viele Jahre zurückliegenden intensiven Putzaktion der Orgel, bei welcher Karl Lorenz und Quintin Theisen regelrecht im Orgelkasten lagen, hatte Karl Lorenz damals diese nicht mehr benötigte Orgelpfeife in seine Obhut genommen, als Zeichen der Symbiose zwischen Quintin Theisen und der Lampadener Kirchenorgel, welche es ohne die Initiative Quintin Theisens möglicherweise überhaupt nicht gäbe. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Klaus Marx überbrachte die Glückwünsche und den Dank der Pfarrgemeinde. Kirchenmusiker Andreas Götten aus Waldweiler gratulierte als guter Freund. Der Vorsitzende des Kirchenchores Herbert Lorenz bedankte sich für 54 Jahre, in denen er im Kirchenchor unter der Leitung von Quintin Theisen tätig sein konnte. Dekanatskantor Rafael Klar ging ebenfalls auf das außergewöhnliche Dienstjubiläum von Quintin Theisen ein und gratulierte stellvertretend für die KirchenmusikerkollegenInnen. Ortsbürgermeister Martin Marx überbrachte die Glückwünsche der Ortsgemeinde und stellte die besonderen Tätigkeiten und Ereignisse von Quintin Theisen chronologisch heraus.
Seit 1941, damals 12 Jahre alt, ist Quintin Theisen Kirchmusiker in der Pfarrgemeinde St. Quintinus Lampaden. Den Kirchenchor leitete er seit 1942. Küster war er von 1941 bis 1990. Danach hat seine Frau Adelheid diesen Dienst offiziell übernommen. Über viele Jahre leitete er zusätzlich den Gesangsverein sowie den Singkreis Lampaden. In den achtziger Jahren führte er für zwei Jahre einen Kinderchor. 25 Jahre war er Kirchenrechner sowie in den 1970er Jahren 4 Jahre Pfarrgemeinderatsvorsitzender. Am 2. August 2000 wurde ihm von Landrat Groß die „Verdienstmedaille des Landes Rheinland Pfalz“ in Trier überreicht.
Er hat in seiner bisherigen kirchenamtlichen Zeit 13 Pastöre sowie Kapläne erlebt. Eine besondere Erinnerung verbindet er mit Kaplan Born, der noch beim seinem Abschied im Oktober 1972 von Lampaden ein sehr schönes Schreiben an Quintin Theisen richtete, welches ihm bis heute in guter Erinnerung ist. Ebenso begleiten Quintin Theisen besondere Erinnerungen an ein Dekanatssingen 1950 in Zerf sowie 1953 in Pluwig, zu denen der Kirchenchor Lampaden die damals gut einstudierte „Messa brevis Palestrina“ unter seiner Leitung meisterhaft durchführte. 1969 nahm Quintin Theisen, auf Anregung von Prof. Dr. Dr. Heinrich Rennings, an einem internationalen Kongress der Kirchenmusik in Turin teil. Es war damals sein erster Besuch am Meer.
Ein großer Traum von Quintin Theisen war es hauptberuflicher Kirchenmusiker in einer großen Filialkirche oder im Dom zu werden. Doch seine Eltern hatten damals nicht genug Geld um ein entsprechendes Studium an der Kirchenmusikschule zu finanzieren. So blieb es ihm leider in jungen Jahren verwehrt sein musikalisches Talent und seine Fähigkeiten professionell und beruflich zu verwirklichen. Nach dem Wunsch seiner Eltern sollte er ursprünglich als ältester Sohn Landwirt werden und den Hof übernehmen. Mit seinem dann ausgeführten Hauptberuf als Bodenleger sowie seiner Tätigkeit als Küster und Kirchenmusiker in der Pfarrei St. Quintinus Lampaden konnte er den Lebensunterhalt seiner Familie bestreiten.
Quintin Theisen bedankte sich bei allen tief gerührt, die ihn auf seinem Lebensweg begleitet haben. Besonders bedankte er sich bei seiner Frau für ihre unermüdliche Unterstützung. Adelheid Theisen musste ihn oft als Küster vertreten, wenn er beruflich verhindert war. Da die Kräfte von Quintin Theisen zunehmend schwinden, kann er den Kirchenchor sowie die Küsterei leider nicht mehr weiterführen. Für den Küsterdienst geht nun die Pfarrgemeinde, laut Pastor Quirin, auf die Suche nach einem Nachfolger bzw. einer Nachfolgerin. Die Orgel spielen möchte er weiterhin, solange es ihm seine Kräfte erlauben. Wir alle wünschen Quintin Theisen weiterhin gute Gesundheit und Gottes Segen.
gez. Ortsbürgermeister Martin Marx