www.lampadia.de
Entstehung
Das Projekt „LampaDIA“, welches im Jahr 2003 von Bernd Hermesdorf gegründet wurde, hat das Ziel, Familien zu besuchen um sich deren Fotos aus vergangenen Tagen anzusehen und viele Geschichten über das frühere Dorfleben festzuhalten. Einige Jugendliche ließen sich von der Idee begeistern und so bildete sich das „LampaDIA-Team“. Viele Familien waren von der Idee angetan und stellten ihre aussagekräftigsten Fotos einer Digitalisierung zur Verfügung, sodass man diese auch mit dem Beamer präsentieren konnte. Hinzu kamen auch Videos und Dias aus alten Tagen, wodurch auch der Name „LampaDIA“ -mit Betonung auf „Dia“- entstand.
Das LampaDIA-Team besteht zur Zeit aus sechs aktiven Mitgliedern:
- Florian Lorenz, geb. 1985, Elektroingenieur
- Fabian Minn, geb., 1. Vorsitzender Schützenverein
- Timo Huwer, geb. 1991, Bachelor of Engineering Elektrotechnik
- Lea Grimbach, geb. 2000
- Esther Marx, geb. 2000
- Bernd Hermesdorf, geb. 1965, Diplom-Sozialpädagoge
Sinn des Projektes „LampaDIA“
- gemeinnütziges und ehrenamtliches Arbeiten
- Umsetzung der Geschichts-, Kultur und Heimatpflege des Ortes Lampaden
- Sichern und Archivieren historischer dorfgeschichtlicher Dokumente und Erzählungen zu Alltag, Familienleben, Arbeitsleben, Dorfleben, Dorfbild, Ereignissen, Ritualen, Traditionen
- Schaffung zeitloser Werke
- Aufzeigen, wie entbehrungsreich es war und wie selbstverständlich gut es ist
- Kommunikation zwischen Jung und Alt
- Sinnerfüllung bei den Älteren bei der Weitergabe persönlicher Erlebnisse
- Kennen lernen von Familienverhältnissen und anderer Bezüge der Dorfbewohner
- Enge Zusammenarbeit mit der Ortsgemeinde Lampaden
- Öffentliche Präsentation dieser Dokumente (Fotos, Dias, Videos)
Die jährliche LampaDIA
Im Jahr 2003 fand die erste „LampaDIA – Foto-, Video-, Diashow“, zu der viele Einwohner kamen, im Schützenhaus Lampaden statt. Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, die gezeigten Fotos zu kommentieren und bei einem Quiz ihr Wissen über die früheren Bewohner Lampadens zu teilen. Bis heute findet jährlich eine solche Veranstaltung statt.
Projekte:
Zeitzeugenvideos (allgemein)
2009 konnten wir uns durch Fördergelder eine professionelle Kamera und eigene Filmtechnik anschaffen, wodurch die Arbeit Lampadias um den inzwischen wesentlichsten und auch zeitintensivsten Baustein erweitert wurde. Mit der Kamera besteht nun die Möglichkeit, die Erzählungen der Dorfbewohner in guter Qualität für die Nachwelt festzuhalten und anderen Menschen direkt zu präsentieren. Außerdem können mit der Kamera weitere wichtige Aspekte des Dorflebens wie das Ortsbild, Feste oder Bauvorhaben, anschaulich festgehalten werden.
2009 konnten wir uns durch Fördergelder eine professionelle Kamera und eigene Filmtechnik anschaffen, wodurch die Arbeit Lampadias um den inzwischen wesentlichsten und auch zeitintensivsten Baustein erweitert wurde. Anhand ihrer Fotos erzählen die Zeitzeugen vor der Kamera vom früheren Dorfleben. Das LampaDIA-Team kann diese Aufzeichnungen im Nachhinein zu fertigen Filmen schneiden. Bisher (April 2017) sind 65 Personen gefilmt worden, von denen bisher bei 35 Personen die Aufnahmen zu Filmen geschnitten wurden. Leider sind bereits 19 der gefilmten Personen verstorben.
Internetseite www.lampadia.de
Seit 2016 wurde an der Idee einer eigenen Internetseite, auf der sämtliche Themen von LampaDIA präsentiert werden können, gearbeitet. Auf dieser Internetseite hat jeder die Möglichkeit sich die fertigen Filme und gesammelten Fotos anzuschauen, welche anhand mehrerer Luftbildaufnahmen von 1969 anschaulich hier zu finden sind.
Foto-Klappkarten, Memory und Wandkalender
Im Laufe der Zeit entwickelte das Lampadia-Team weitere Projekte, wie zum Beispiel Foto-Klappkarten, Wandkalender oder ein Memory mit den schönsten historischen Fotos, welche für einen guten Zweck verkauft wurden. Dazu fand an einem Adventsnachmittag eine Fotoausstellung im Gemeindehaus statt
Zeitzeugen-Videos zum 2. Weltkrieg
Ein weiterer Zweig von Lampadia ist die Aufarbeitung der Geschehnisse im 2.Weltkrieg rund um Lampaden, unter der Leitung von Florian Lorenz.
In Zusammenarbeit mit dem Offenen Kanal in Trier wurden 2007 viele Lampadener Zeitzeugen gefilmt, die ihre Erinnerungen und Erlebnisse zur Kriegszeit erzählt und Fragen beantwortet haben. Ergänzt wurden diese Beiträge durch Foto- und Filmmaterial der Zeitzeugen, sowie aus dem US-Kriegsarchiv.
Hier kooperiert Lampadia seit einigen Jahren mit den niederländischen Archäologiestudenten Bart Moonen und Ivo Wilms, welche die Geschehnisse des 2. Weltkrieges in und um Lampaden dokumentieren und offizielle Ausgrabungen vornehmen und ihr Studium 2017 mit einer Diplomarbeit hierzu abschließen. Außerdem stehen sie in engem Kontakt zu amerikanischen Veteranen, welche auch in mehreren Filmen, die Deutsch untertitelt sind, von ihrer Zeit in und um Lampaden berichten.
Besuch amerikanischer Veteranen
2012 organisierten Bart und Ivo mit dem LampaDIA-Team und der Ortsgemeinde einen Besuch der amerikanischen Veteranen und ihrer Nachkommen in Lampaden. Hier wurde ein Film zum Kriegsgeschehen in Lampaden entwickelt, welcher Zeitzeugen beider Seiten zu Wort kommen ließ, wodurch Lampadener und Amerikaner auch bei Besichtigungen der Orte der Kampfhandlungen, ins Gespräch kommen konnten.
2017 wird es erneut einen Besuch amerikanischer Veteranen und ihrer Nachkommen in Lampaden geben, der vom LampaDIA-Team vorbereitet wird.
„70 Jahre Frieden“
In Kooperation mit Bart und Ivo fand im Jahr 2015 die Ausstellung „70 Jahre Frieden“ statt, bei der das Gemeindehaus mit Ausstellungs- und Grabungsgegenständen, original gekleideten Soldatenfiguren, Original-Dokumenten und Leinwänden und Fernsehern ausgestattet wurde, auf denen in Endlosschleife Videos und Präsentationen liefen.
Im Rahmen dieser Veranstaltung fand auch ein Friedens-Gottesdienst statt, sowie zwei Multimedia-Präsentationen, bei denen Florian Lorenz zu den Themen „Der politische Wandel in Lampaden von 1933 bis zum Kriegsende“ und „Kriegsgeschehnisse in Lampaden und der Region im Februar und März 1945“ referierte. An acht Tagen besuchten 700 Gäste die Ausstellung, wozu auch das überregionale Interesse der Medien beitrug.
Auswander und Ahnen
Ein weiterer Zweig ist das Thema „Auswanderer“, zu dem im Jahr 2013 der Referent Dr. Herbert Jakoby, selbst ein ehemaliger Lampadener, die Geschichte der Lampadener Auswanderer präsentierte. In den Jahren 1850 bis 1880 waren 10% der Bevölkerung in die USA ausgewandert. Er hatte deren Nachkommen mehrmals persönlich aufgesucht und zeigte die Beweggründe, Reisewege und Beschreibungen der neuen Heimat auf. Außerdem berichtete er, dass es sogar einige berühmte Amerikaner gibt, die zumindest einen Vorfahren aus Lampaden haben.
Innerhalb dieser Veranstaltung 2013 stellte auch der Familienforscher Heribert Scholer aus Schillingen das Familienbuch Lampadens vor und präsentierte den Gästen anschaulich, wie einfach er anhand seiner gesammelten Daten für jeden Bewohner in Sekunden einen persönlichen Stammbaum erstellen kann.
Themen-Wanderungen
Seit 2015 finden regelmäßig Themen-Wanderungen statt. Die erste Wanderung 2015 „Rund um den Lampadener Bann“ verlief in zwei Teilen entlang der Gemarkungsgrenzen. 2016 wurde entlang alter Ortsverbindungspfade beispielsweise die alte Nagelschmiede oder ein Gewölbekeller, der im 2. Weltkrieg vielen Lampadenern Schutz bot, besichtigt. Für 2017 ist eine Wanderung zu den Spuren der Kelten und Römer geplant.
Archivierung Karneval
Seit Anfang der 90er Jahre wurden Fotos und Videos der Kappensitzungen und Karnevalsumzüge in Lampaden archiviert und geordnet und nun auch hier präsentiert.
Lampaden wächst Haus für Haus
Anhand der Erzählungen der älteren Dorfbewohner und den Grundlagen der Lampadener Ortschronik von Hans Muth, können wir recht genau aufzeigen, wie Lampaden Jahr für Jahr, Haus für Haus in mehr als den letzten 200 Jahren gewachsen ist. Zudem haben wir die alten Hausnamen erfasst und versuchen diese Namen zu erklären.
Gewannbezeichnungen
Ein noch unberührtes Thema sind die „Lampadener Gewannbezeichnungen“. Neben den vom Katasteramt eingetragenen Bezeichnungen wollen wir auch die in der Dialektsprache von den älteren Bürgern genutzten Begriffe in die Flurkarten eintragen.
Lampadener Platt
Seit längerer Zeit sammelt und dokumentiert Bernd Hermesdorf den Lampadener Dialekt und hat so bereits 1.100 Wörter erfasst. Da viele Laute des Dialektes nicht schreibbar sind das Ziel, diese zu vertonen und in Zukunft auch auf der Internetseite zu präsentieren. Parallel dazu soll auch eine kurzweilige Broschüre entstehen.